Vulkan Villarica

Bevor wir unser Auto in Bariloche zurückgeben wollen wir noch eine Sache machen: Der Vulkan Villarrica in Chile besteigen. Der Vulkan ist aktiv, einer der meist bestiegenen Berge Chiles und liegt in der Nähe der Grenze zu Argentinien.

Ruta de 7 Lagos

Der Weg zum Vulkan führt über die Ruta de 7 Lagos, eine 120km lange Panoramastraße durch die Berg und Seenlandschaft zwischen Villa la Angostura und San Martin de los Andes.

Schnelles Vorwärtskommen ist hier tagsüber nicht möglich. Zahlreiche Aussichtspunkte, Kurven und langsame Fahrer bremsen den Verkehr auf 40-50 km/h herunter. Im vollen Tageslicht ist die Gegend schön anzusehen, aber nicht herausragend. Früh morgens oder im Abendlicht könnte das aber anders sein.

Araucania

Direkt hinter der Grenze zu Chile beginnt die Region Araucania. In diesem Gebiet gibt es nur hier verbreitete Bäume. Ausserdem gibt es hier eine Stadt die fast ausschließlich von Mapuche Ureinwohnern bewohnt wird. Überragt wird die Gegend von den Vulkanen Lanín und Villarrica.

Pucon

Der nächste Ort zum Vulkan Villarica ist Pucón. Als wir ankommen wimmelt es nur so von Touristen. Wenn man mit dem Auto ankommt ist der Ort sehr unangenehm weil parken fast überall ab der ersten Minute kostenpflichtig ist. Eine Armee von Parkwächtern treibt das Geld ein.

Die Genehmigung um den Vulkan ohne geführte Tour besteigen zu dürfen gestaltet sich etwas schwieriger als angenommen, weil die Büros von Conaf, der Nationalparkverwaltung, wegen eines Feiertags geschlossen sind. Durch Zufall treffen wir noch jemanden und erfahren, dass wir die Genehmigung auch am Morgen bei Öffnung des Parks bekommen können. Am Abend leihen wir uns noch Atemmasken zum Schutz vor schwefelhaltigen Gasen am Kraterrand.

Vulkan Villarica

Pünktlich um 6:30 Uhr am nächsten Morgen stehen wir mit etlichen Kleinbussen von geführten Touren vor der Parkadministration um die Genehmigung zu erhalten. Nach einem kurzen Blick auf unsere DAV Ausweise und unsere Ausrüstung bekommen wir die Genehmigung und machen uns mit dem Auto auf den Weg zur Talstation des Skigebiets auf dem Vulkan. Von hier kann man noch einen Sessellift ein paar hundert Höhenmeter nach oben nehmen, was auch fast alle machen.

Ab hier führt der Weg über die Schneefelder des Vulkans nach oben. Verlaufen ist quasi unmöglich, da der Weg nach oben bereits gut gespurt ist als wir losgehen. Kurz wird hier noch ein Blick auf die Genehmigung geworfen und auf die Helmpflicht hingewiesen.

Der Aufstieg ist technisch sehr leicht, zieht sich aber, da noch ca. 1400 Höhenmeter überwunden werden müssen. Einige Meter unter dem Kraterrand werden die Masken bereit gemacht falls der Wind ungünstig drehen sollte, dann geht es an die letzten Meter.

Oben angekommen bietet sich ein großartiger Blick auf die Umgebung. Aus dem Krater steigt ständig schwefelhaltige Rauch auf und die Windrichtung gibt vor welcher Teil des Kraters begehbar ist. Am inneren Kraterrand befindet sich noch ein kleines Schneefeld bevor der Krater steil abfällt. Die Wände des Kraters sind vom Schwefel großflächig gelb gefärbt. Lava ist keine zu sehen.

Der Abstieg ist ein zusätzliches Highlight der Besteigung. Man rutscht über die Schneefelder nach unten. Die geführten Touren sind dafür extra mit verstärkten Hosen und Plastikrutschen ausgerüstet, aber mit einer Plastiktüte geht es auch. Natürlich besteht nur mit Plastiktüte ein gewisses Risiko die Hose zu beschädigen. Man rutscht in einer Rinne im Schnee die einer Sommerrodelbahn ähnelt. Der Eispickel und die Stiefel werden zum Bremsen verwendet. So schafft man den gesamten Abstieg in deutlich unter einer Stunde.

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